Es braucht ein gutes Netzwerk, wenn man als Chronistin in einer derartig speziellen Branche unterwegs ist. Dazu gehören die – für mich – unbezahlbaren Spotter, wie beispielsweise Manfred Haiduk oder Manfred Bursch. Das sind Menschen, die einen großen Zeitaufwand betreiben, um spannende Projekte zu begleiten, zu fotografieren und zu dokumentieren.
In Andernach im Hafen wurde im Frühjahr ein Portalkran aufgerichtet, der ein Eigengewicht von circa 640 Tonnen vorweisen kann. Die Traglast beträgt 55 Tonnen an den Seilen, und unter dem sog. Container- Geschirr immerhin noch 41 Tonnen. Als Containergeschirr oder “Spreader“ bezeichnet man im Betrieb der Umschlagbahnhöfe und Hafen-Terminals die Hebezeuge, mit denen ISO-genormte Container umgeschlagen werden. Die sonstigen Daten: Hubhöhe 15,50 m, und die Gesamthöhe des Portalkrans beträgt insgesamt 40,00 m. An der Landseite beträgt die Auskragung 22,00 m, und an der Wasserseite, irgendwie logisch, 34,00 m.
BRACHT Autokrane hat dieses anspruchsvolle Projekt mit seinen Kranen unterstützt. Eingesetzt wurden ein LTM 1400-7.1, ein AC 650 sowie zwei LTM1450-8.1. Man hat sich dort im Hafen auf Massen- Schüttguter spezialisiert, wird aber mit diesem Portalkran überwiegend Container- Schiffe löschen und beladen.



Unabhängig von der hohen Tonnage, die da bewegt wurde, musste die Abstimmung zwischen dem BRACHT- Team und dem Stahlbau- Montageteam perfekt sein. Das ist auch gelungen! Die Stahlbauarbeiten waren, bis auf eine kleine Reihe vorgebohrter Löcher für kleine Bolzen, tiptop, und diese mussten lediglich ein wenig weiter aufgebohrt werden. Da es es nicht um die Bolzen handelte, die ihr unten im Foto seht – diese haben ein Eigengewicht von „nur“ 140 kg – war dies problemlos möglich. Als ehemalige Stahlbauerin begeistert mich das immer wieder, wie fein bei den Details trotz der großen Teile gearbeitet wird, nämlich im Millimeter- Bereich. Klasse!



Es wurden, nachdem die gesamte Stahlkonstruktion – ohne Verlängerung – montiert war, die Fahrwerke untergebaut: Je Fahrwerk 8 Rollen und 4 Motoren. Beachtlich, dass in den „Bügeln“ jeweils ein Viertel der Last des Portalkrans hängt. Sobald der Portalkran im Einsatz ist, kommt dann noch die eigentliche Last hinzu.



ca.550 Tonnen Gewicht werden jetzt auf die Fahrwerke gesetzt!

Nachdem der Portalkran auf die Fahrwerke gesetzt war, konnte endlich die Kranbahnverlängerung angebracht werden. Dabei ging es um den Übergang von “Außenkranbahn“ an den Portalkran. Gut zu sehen: Links die Kranbahn- Verlängerung mit Anschlag. Rechts im Foto erfolgte der Anschluß des Anschlags.



Das Zusammenspiel der einsetzten Krane war, so Manfred, excellent! Kürzlich hörte ich in einem Restaurant vom Nebentisch den Satz: “Ach, der fährt son großen Liebherr-Kran.“ Ah, ja… Kranfahren heißt nicht PKW fahren. Dazu gehört neben einem unglaublichen Feingefühl, vor allem wenn es um solch´ konzertierte Aktionen wie den Portalkranaufbau im Andernacher Hafen geht, die Erfahrung und Voraussicht des Kranfahrers. Und es kommt die schlichte Beherrschbarkeit der Technik hinzu. Hier ´mal ein Blick in das Cockpit der “Kran-Schaltzentrale“:

In 11 Stunden hat die Montagemannschaft den Portalkran auf die Stützen und die Fahrwerke gesetzt, und auch die landseitige Verlängerung der Kranbahn montiert. Was noch fehlte, war die wasserseitige Bahnverlängerung. Dafür war der AC650 mit der Gitterspitze vorgesehen. Ja, und als wichtiges Teil mussten noch das Maschinen-Haus mit Kranführer-Kabine und restliche, diverse Kleinteile montiert werden. Diese Arbeiten sollten am nächsten Tag erfolgen, aber Udo, erfahrener Kranfahrer von BRACHT, hatte schon arge Bedenken, denn laut Wetterbericht war Starkwind für den Folge- Tag vorhergesagt. Die Berichterstattung endet somit nach 11 Stunden – aber: Alles ist wohlauf! So durfte ich das der Presse entnehmen: Operation gut gelungen. In diesem Projekt haben Mensch und Maschine(n) gut zusammen gearbeitet.
Übrigens: Kennt ihr eigentlich das Gebet der Kran-Branche? 🙂

Wer sich weitergehend über BRACHT-Autokrane informieren möchte:
==> https://www.bracht-autokrane.de
Alle Fotos: Manfred Haiduk
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