Der sog. „Premer Lechsee“ ist eine Staustufe des Flusses Lech in Bayern. Dort erfolgte ein sehr interessanter Hub durch Schmidbauer. Möchte ich ausdrücklich bemerken – nicht, dass jemand meint, die Schmidbauers würden jetzt plötzlich auch in NRW heben *leiser Grinser* Schmidbauer habe ich für mich als „Krane, und die sind gelb“ abgespeichert. Solide. Immer präsent. Und mit einem guten Ruf ausgestattet, der sich sicher auch auf eine Aktion wie die nachfolgende begründet. Die haben nämlich bei Schmidbauer gute Leute!

Markus, Kranfahrer bei Schmidbauer, ist seit sechs Jahren im Unternehmen. Er ist als Quereinsteiger dabei, und er war vor kurzem in einer sehr interessanten Aktion unterwegs, galt es doch, drei Dammtafeln zu heben.
An der Staumauer des besagten, oben erwähnten Premer Lechsees waren Revisionsarbeiten, direkt unten an der Staumauer, fällig. Unten meint: UNTERHALB der Wasserlinie. Dafür war es erforderlich, drei sog. Dammtafeln, mit einem Gewicht von jeweils zwischen 13,5 und 11 Tonnen vor den Grundablass abzusenken, um dort Revisionsarbeiten durchführen zu können – trockenen Fußes.

Die Dammtafeln waren im Stausee, unter Wasser, eingelagert. Sie waren unterhalb des Stauwehrs in einer Box. Diese musste – unten am See, nicht an der Staumauer – ausgelagert, und auf den bereitstehenden MAN ETGX 26.580 mit 3-Achs-Semi-Auflieger von Faymonville gehoben werden. Ferdinand – was für ein schöner Name! – fuhr dann auch brav die drei Dammtafeln einzeln zum Kran von Markus, der auf dem Stauwehr stand.
Der „untere“ Kran war ein Tadano-Faun 130 G5 mit einer maximalen Hubkraft von 130 Tonnen, mit 5 Achsen, und Kranfahrer war Stefan.

Um Markus´ Tadano-Faun ATF 65-G4, der über eine maximale Hubkraft von 65 Tonnen verfügt, sicher auf der Staumauer positionieren zu können, wurde eine 2,5 to-Zusatzballast-Platte aufgelegt, so dass Markus mit 15 to Gegenballast ausgestattet war. Also nicht Markus, aber der Kran 🙂
Die Stützen auf der einen Seite konnten nur halb ausgefahren werden, und die Stützen auf der anderen Seite standen auf Stahlträgern, die extra angebracht wurden: Zum Schutz des Stauwerks. Damit war eine solide Lastverteilung durch die Stahlträger gegeben, die natürlich später auch wieder demontiert wurden.
„Die beiden wissen, was sie tun.
Da geht das Arbeiten dann Hand in Hand.“
Gearbeitet hat Markus allein. Der Aufbau allerdings erfolgte zu dritt: Stützen raus, hochpumpen, Reifen mit Hölzern unterlegen, Reifen wieder ablassen, und dann die Stempel ausfahren. Ja, und dann zur Hälfte die Stützen raus, und auf den Stahlträgern abgestützt. Eine interessante Aktion, so Markus, und: „Macht man SO nicht jeden Tag.“ Unterstützt wurde Markus von zwei Kollegen aus dem LKW-Bereich (Max und Robert), beide sind auch Kranführer, und, so Markus: „Die beiden wissen, was sie tun. Da geht das Arbeiten dann Hand in Hand.“
Links und rechts wurden zuvor – natürlich auch von Tauchern – zwei Führungsschienen montiert, diese wogen jeweils knapp 1.500 kg, in diese Schiene wurden die Tafeln eingeführt. In den Tafeln selbst sind Rollen drin, und darin sind die Tafeln dann schön langsam, immer im Hub vom Kran, entlanggeglitten, bis nach unten auf den Staumauer-Grund.

Markus hat die Dammtafeln über die Staumauer auf 28.00 m heruntergelassen. Unten war ein Taucher im Einsatz, dieser hat die unterste Dammtafel – „Die muss dicht sein! Ist die wichtigste Tafel überhaupt!“ – eingesetzt. Es wurde noch von Markus um 30 cm nachjustiert, mit Hilfe von Sandsäcken, die der Taucher unten an der Staumauer „bewegte“. Die Verständigung mit dem Taucher erfolgte über Funk.

Auf die unterste Dammtafel kamen dann jeweils die anderen beiden Tafeln. Diese wurden jeweils aufgesetzt. Alle drei Tafeln sind unterhalb der Wasserlinie. Bei 8,00 x 3,00 x 3 Tafeln sind das immerhin 72,00 m2, die abgedichtet wurden.
Warum eine solche Aktion? Ist eigentlich, wenn man es weiss, ganz einfach:
Es sollte in allererster Linie der Wasserdruck vom Grundablass weggenommen werden, damit die Sicherheit für die Monteure, die die Revisionsarbeiten durchführten, gegeben war.
In einem zweiten Step, eine Woche später, wurde dann auf der unteren Seite des Kraftwerks, ebenfalls über eine zweite gleiche Aktion, Wasserdruck weggenommen. Natürlich auch vom Team Schmidbauer. Nachdem die erste Aktion oben auf der Staumauer erfolgreich, in enger Zusammenarbeit mit einem professionellen Tauch- Unternehmen, absolviert war, blieben lediglich die Stahlträger zurück, die dann die Schmidbauer- Kollegen eine Woche später nutzen konnten.

Übrigens: Kaum war das Team Schmidbauer am Ort des Geschehens angekommen, fing es an zu schneien. Wie schon erwähnt: Man war ja in Bayern, da soll das um diese Jahreszeit durchaus vorkommen. Wir in NRW hatten dafür Schietwetter, mit Orkan und allem Schnick und Schnack. Auch nicht besser.






Alle Fotos + Video: Markus und Max, beide Schmidbauer, mit einem großen Dankeschön! Gut, dass du deine neue Drohne nicht direkt im Stausee versenkt hast, Markus. Da wäre die Gaudi dann groß gewesen.…
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