Es sind jene, die die Branche oft und gerne als notweniges Übel ansieht, als „das kostet ja nur wieder zusätzlich…“. Ich rede hier von den Begleitern, die den Transport nach hinten absichern. Die ja eigentlich nur hinterherfahren. Was von diesen Menschen oft aber noch mit geleistet wird, wird als selbstverständlich angesehen. Für jene, die nicht aus der Branche kommen, und die bei den Schwerlast-Talenten mitlesen, hier einmal eine kleine Übersicht dessen, was ein BF3- Fahrer noch so alles macht, ausser hinter dem Schwerlast- Gespann hinterher zu fahren, und beim eventuellen Rückwärtsfahren behilflich zu sein 😉
- Hilfe beim Nachlenken des Anhängers bei Engstellen und bei Kreisverkehren, vor allem wenn es längere Gespanne sind, die begleitet werden.
- Hilfe bei Überholvorgängen, oder bei der Einfahrt auf Rastplätze. Insbesondere die engen Stellen durch parkende LKW sind nicht ohne…
- Hilfe beim Einfädeln auf die Autobahn.
- Hilfe bei der Durchfahrt von Baustellen durch Sperrung einzelner Fahrbahnen, z.b. bei breiten Gespannen.
- Und dann ist da noch die die generelle Absicherung nach hinten, bei langsamer Bergauffahrt (schwere Gespanne), oder bei einem Defekt der Zugmaschine oder des Anhängers.
- Und, wie gleich geschildert, bei Unfällen.
Die Begleitfahrzeuge/Begleitfahrer sind die „hinteren“ Augen, nämlich diejenigen, die den Transport nach hinten absichern, und da Hilfestellung leisten, wo der Schwerlast- Fahrer nicht hinschauen kann bzw. nichts sieht.
Mit Tom Göbel von der Göbel Transportbegleitung habe ich vor kurzem lange gesprochen, und – wie soll es auch anders sein – über Gott und die Welt und die Schwerlastbranche geredet.

Wie sagte Tom Göbel so schön: „Wir werden zwar immer nur belächelt und als notwendiges Übel gesehen, aber wenn es soweit ist, sind wir da.“ Und weiter: „Wir kümmern uns darum, dass sofort Hilfe vor Ort ist. Keine Polizei oder Rettungskräfte sind so schnell wie wir vor Ort, und versuchen weiteres Leid, oder gar Tote, zu verhindern. Das ist unser Job, den viele von uns mit Herzblut machen. Ja, ich weiss, es gibt viele schwarze Schafe in unserer Branche, die diesen schlechten Ruf über uns Begleiter gebracht haben, aber wir sind nicht alle so“.
Meine persönliche Einschätzung, auch wenn ich selbst kein Schwerlast- Gespann fahre:
Wenn es „knallt“, kann man dankbar sein, wenn einer der Guten hinter dir ist.
Ich habe Tom auch gefragt, wie es ihm denn nach diesem Unfall gegangen ist, der im August des Jahres in der Mitte von Deutschland für einen seeehr langen Stau gesorgt hat, und an dem er sozusagen unmittelbar beteiligt war. In dem von mir angesprochenen Fall sah Tom, daß das Schwerlast- Gespann vor ihm plötzlich ins Schleudern geriet, dabei durch die Leitplanke brach, und 30 Meter in die Tiefe rauschte. Glück im Unglück war, das der Kran, der transportiert wurde, geradeaus über die Autobahn „flog“. Er kam ca. 20 Meter später zum Stehen bzw. zum Liegen. Wäre das Gespann nicht die Böschung runtergerutscht, so Tom, hätte der Kran die Fahrerin erschlagen. Er hat sehr schnell und richtig reagiert, hat im Dunkeln die dreispurige und viel befahrene Autobahn „abgeriegelt“, also dafür gesorgt, dass der nachfolgende Verkehr zunächst gewarnt, und dann zum Stehen gebracht wurde.
Es gab einen 60 km langen Stau, aber: Egal! Keine Toten, und ja, eine leicht verletzte Fahrerin. Großes Lob gab es übrigens von Polizei und Feuerwehr an Tom Göbel für sein schnelles Handeln und die gute Absicherung der Unfallstelle.
„Mir haben anschließend ganz schön die Knie gezittert, das kannst du mir glauben“, sagte Tom. Glaube ich ihm! Und mal ehrlich? Da stehe ich gerne im Stau… Es könnte ja auch mal einen von uns treffen, und dann ist man froh, wenn man einen erfahrenen und richtig reagierenden Begleiter hinter sich weiß.
Wer mehr wissen will ==> http://www.goebel-transportbegleitung.de

Fotorechte: Silvia Rybka
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