MIELKE + die Freuden des VEMAGS

DANKE
an Michael Nöh, Leiter Genehmigungsabteilung im Hause der MIELKE Logistik GmbH in Freudenberg im Siegerland. Michael Nöh hat mir (s)eine Einschätzung der aktuellen Problematik für kontinuierlich laufende Schwertransporte, bezogen auf einen Großteil der sog. „Schwerlast-Route“, die vom Siegerland ins Ruhrgebiet, hier insbesondere nach Mülheim an der Ruhr, geht, vermittelt.

Nein, da ist MIELKE nicht im Siegerland unterwegs 🙂

Michael Nöh: „Zu diesem Zeitpunkt mussten wir für die kontinuierlich laufenden Transporte neue Anträge bei unserer zuständigen Erlaubnis- & Genehmigungsbehörde stellen.

Die Strecken liefen bis dato, startend in Siegen bzw. für die Rückfahrt ab Mülheim/Ruhr durch den Landkreis Siegen-Wittgenstein, Landkreis Olpe, durch den Märkischen Kreis, den Oberbergischen Kreis und das Stadtgebiet Remscheid. Hier mussten wir letztendlich an der Anschlussstelle Remscheid-Lennep auf die A1 auffahren. Im Anschluss liefen die Transporte via A1 – A40 nach Mülheim/Ruhr bzw. umgekehrt zurück nach Siegen.“

Dann passierte genau das, worüber sich jeder Schwerlast-Spediteur freut, nämlich, dass nach Kontaktaufnahme mit der Autobahn GmbH Rheinland diese zu den Neuanträgen je Relation folgende Anzahl an Brückenbauwerken aus statischen Gründen abgelehnt hat:

  • Von Siegen nach Mülheim/Ruhr: 8 Brückenbauwerke
  • Von Mülheim/Ruhr nach Siegen: 12 Brückenbauwerke

Interessant, oder darf ich schreiben „pikant“? ist, dass mit dem „alten“ Berechnungsprogramm keine Brückenbauwerke nachgerechnet bzw. die Nachrechnung im Nachgang geprüft werden musste. Da galt nämlich das „Vier-Augen-Prinzip“.

MIELKE hat an Kosten für die Nachberechnung 29.715 Euro, und für die Prüfung nochmals netto 25.400 Euro, zusammen also 55.115 Euro NETTO auf der Uhr. Nicht unflott, wenn ich das mal so sagen darf.

Aus kostentechnischen Gründen, so Michael Nöh, hat sich das Mielke-Team entschieden, die Transporte über einen Großteil der Schwerlastroute Südwestfalen laufen zu lassen.

Allerdings musste dann in Gelsenkirchen ab der B227 ein Anschluß nach Mülheim/Ruhr (und retour) gefunden werden. Die Behörden in Gelsenkirchen, Oberhausen, Essen, Bochum und Mülheim/Ruhr waren da sehr behilflich.

Derartige Sperenzchen aufgrund eines neuen und wie-auch-immer-programmierten Berechnungstools der Autobahn GmbH Rheinland freut den Schwerlast-Spediteur ungemein..

Jetzt lasse ich Michael Nöh einfach mal erzählen:

„Anfang Juli haben wir seitens des Landesbetrieb Straßen NRW die Information bekommen, dass ein Brückenbauwerk in Kierspe (B237 über die Volme) aufgrund von massiven Bauwerksschäden bis zur Sanierung nur noch mit Transporten mit einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen befahren werden darf.

Seitens Straßen NRW hat man aufgrund dieser neuen Problematik ein Team von 2 – 3 Leuten gebildet, dass sich ausschließlich um die Findung einer Ausweichroute kümmern sollte.

Parallel dazu haben wir von MIELKE selbst alles Mögliche (diverse Telefonate mit Straßen NRW, dem Märkischen Kreis, Streckenprüfung ect.) getan, um eine Umfahrung dieses Bauwerks zu finden, so dass uns nach drei Tagen letztendlich auch ein neuer Genehmigungsbescheid erteilt werden konnte.

Diese Strecke ist mit sehr viel Aufwand zu befahren, und bringt daher auch einen zusätzlichen Kostenblock für uns bzw. den Endkunden mit.

Anfang August wurde auf dieser Route im Stadtgebiet Essen (Kemnastraße über Bach) seitens der Brückenabteilung der Stadt Essen dahingehen abgestuft, dass nur noch Schwertransporte mit maximal 10 Tonnen Achslast diese befahren dürfen.

Auch in diesem Fall haben wir mit Unterstützung von den hiesigen Behörden bzw. von Verkehrstechnik-Unternehmen eine ortsnahe Umfahrung gefunden.

Die Genehmigungen liegen uns nun seit zwei Wochen vor, und sie haben eine Gültigkeit bis zum 30.09.2023.

Die Autobahn GmbH Westfalen, die für die Lastfahrt von Siegen nach Mülheim für einen BAB Streckenabschnitt auf der BAB 45 zwischen der AS Olpe und der AS Drolshagen zuständig ist, hat für die Relation Siegen nach Mülheim/Ruhr das Brückenbauwerk im Zuge der A45 über die L708 / Höhe Drolshagen aus statischen Gründen abgelehnt.

Warum dies? Auch die Autobahn GmbH Westfalen arbeitet seit Ende Juli 23 mit dem neuen Berechnungstool für die Autobahn GmbH.

Die Kosten für Nachrechnung + Prüfung liegen bei ca. netto € 5.500,00, mit einem Vorlauf von zwei bis drei Wochen.“

Theoretisch gibt es die Möglichkeit, dieses Brückenbauwerk über die „Schwerlastroute Südwestfalen – Gelsenkirchen“ zu umfahren. Es würde ein zusätzlicher Streckenanteil von circa 10 km durch den Landkreis Olpe befahren. Theoretisch, denn nun tritt folgendes Problem auf, so Michael Nöh: „Die Mitarbeiter der Abteilung für Großraum- & Schwertransport konnten mit dem Begriff „Schwerlastroute Südwestfalen – Gelsenkirchen“ nichts anfangen, und so teilte man uns mit, dass dieser Streckenteil (Anmerkung: ist auf der Homepage von Straßen NRW als Teil dieser Route ausgewiesen) mit höheren Gewichten nicht befahren kann. Nach gründlicherer Prüfung konnte man uns zumindest die Information geben, dass Transporte mit max. 10 Tonnen Achslast diese Strecke befahren können. Da wir bei 11 Tonnen Achslast liegen, bleibt uns keine andere Wahl als dieses Brückenbauwerk nachrechnen bzw. prüfen zu lassen.“

Der vorgenannte Sachverhalt – mit dem Landkreis Olpe – wurde unsererseits umgehend Straßen NRW mitgeteilt, die Kontakt mit dem Landkreis Olpe aufnehmen wollten. Eine Antwort diesbezüglich steht bis dato leider noch aus.

Das Problem, das wir – gerade für den Bereich Bochum / Gelsenkirchen / Essen und Oberhausen – sehen, ist, dass, sobald dort im Zuge eines Streckenteils eine größere Baumaßnahme kommt, die Strecke nach bzw. von Mülheim tot sein wird. Wir fahren da jetzt schon durch Wohngebiete, was mit unseren Transportparametern

Länge über alles 30,31 m
Breite 3,10 m
4,15m Höhe
Gesamtgewicht 189 Tonnen

gerade eben noch funktioniert.“

Der Appell des Teams MIELKE:

DENN:
Durch die Verlagerung von Schwertransporten auf das untergeordnete Straßen-Netz durch das VemaGS der Autobahn des Bundes GmbH wird es zukünftig auch Probleme mit den Brückenbauwerken geben bzw. an wichtigen Knotenpunkten sind diese bereits da.

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