
In zwei Stunden dürfte das Schubschiff Pieter van der Wees mit dem derzeit berühmtesten U-Boot Deutschlands, der U 17, in Köln angekommen sein. Gestern war in Duisburg, an der Mercator-Insel, der Duisburger Bär los, denn die Menschen pilgerten zum Leinpfad in Ruhrort. Aber auch auf der Mercator-Insel waren die Menschenmassen unterwegs.

Mein Dank für die Fotos geht an Edgar Reinders. Er war direkt vor Ort, und hatte sich den so ziemlich besten Platz ausgesucht: Oben auf der Mercator-Insel, mit Blick über den Vinckekanal, und schräg gegenüber von der Oskar Huber. Die Oskar Huber, um da mal deutlich die Werbetrommel zu rühren, ist ein sog. Seitenrad-Schleppdampfer, und liegt heute im Vinckekanal an prominenter Stelle. Die Oskar Huber ist der letzte erhaltene Raddampfer auf dem Rhein, und wurde dermaleinst von Berninghaus in Duisburg gebaut. Heute kennt kein Mensch mehr die Werft Berninghaus, aber so ziemlich jeder autofahrende Mensch in Deutschland, nein, sogar in Europa, kennt die gelben Parkschranken von Berninghaus. Inzwischen eher bekannt unter dem Namen Bebarmatic.

Vor gut zwei Jahren wurden ein Teil der Batterien und die Waffensysteme ausgebaut; tauchfähig ist die U17 natürlich trotzdem noch. Sie hätte, wenn sie denn gedurft hätte, die Strecke von Kiel durch den Nord-Ost-See-Kanal über Rotterdam, Dordrecht, und dann landeinwärts via Nijmegen bis zu uns nach Duisburg gut selber fahren, nein, schwimmen können. Hier machte aber die Tiefe bzw. dessen nicht vorhandene Tiefe des Rheins dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung, denn es wird ein Tiefgang von mindestens 4,50 m benötigt. Und dieser ist nicht gewährleistet. Also ging es mit Schubschiff und auf dem Ponton auf die Reise.
500 Tonnen Gewicht, 48 m lang – das ist ein Pfund!
Von Nijmegen über Emmerich nach Duisburg ging es gestern rheinaufwärts. Die Bergfahrt erfolgte mit 10 km/h.

In Duisburg schob die Pieter van der Wees den Ponton vorne am Nikolaus und am Pegel Ruhrort vorbei, in den Vinckekanal, wo dann auf der rechten Seite angelegt wurde.

Edgar erzählte mir, dass er wegen des Ansturms von Interessierten das Auto habe zuhause stehen lassen, und sein Motorrad genommen hat. Das Motorrad ist eigentlich ein dreirädriger Piaggio-Roller, und sorgt bei seinen Fahrten immer für ein schnelles Kennenlernen in anderen Ländern. Im vergangenen Jahr ist Edgar mit seinem Freund, mit seiner MP3 und einem Burgman, beide Maschinen auf einem Anhänger, bis in den Schwarzwald gefahren.

Von dort haben die Jungs dann eine kleine Tour über 3.500 km an die Cote d´Azur – Nizza, Monaco usw – gemacht. Dann ging es zurück durch die Provence, über das Mont-Blanc-Gebirge, ein bisschen noch Italien, und dann wieder zum Schwarzwald. „In Frankreich war es doch öfter mal so, dass wir dachten: Die sind bei 1945 stehengeblieben.“ Wenn man das Foto so sieht: Glaube ich SOFORT!
Die U 17 jedenfalls ist heute morgen gegen 6.00 h gen Köln geschippert, wird dort gegen 17.00 h eintreffen, und morgen weiter Richtung Lahnstein fahren.
Und wenn mich dann Manfred Haiduk im Naturhafen Speyer nicht vergißt, und Thorge Clever von Kübler, die sich um den gesamten Transport ab Hafen Speyer kümmern, mit den entsprechenden Fotos versorgt, dann gibt es noch einen interessanten Artikel aus der Sicht eines verpeilten Spotters und eines engagierten Transportunternehmens. Ich freue mich schon auf eure Fotos, Jungs!

Die ganze Aktion wird durchgeführt vom Technikmuseum Speyer. Dieses unglaubliche Museum lege ich jedem ans Herz, der ein Intereresse für Technik, für Historie und die technische Entwickung der Menschheit an und für sich hat. Für einen ersten Einblick empfiehlt sich als kleine Lektüre das sehr spannende Jahrbuch 2022 ==> KLICK Die Walter-Röhrl-Sonderausstellung habe ich leider verpasst: Sehr schade! Dieser Jongleur der Rallye-Auto-Pedale hat diese Hommage an sein Lebenswerk verdient. Schön, dass sich das Technikmuseum Speyer einer solchen Hommage angenommen hat.
Wer 60 Euro pro Jahr übrig hat für einen nicht nur guten, sondern auch bildenden Zweck, kann Mitglied im Förderverein des Technikmuseums werden ==> NOCH EIN KLICK Damit hat man sogar, Zitat: „Unbeschränkt kostenlosen Eintritt in die Technik Museen Sinsheim Speyer.“
Alle Fotos: Edgar Reinders – nur das schöne Foto vom vorbeifahrenden U-Boot ist von Manfred Haiduk
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