Es fing damit an, dass ich – wieder einmal – in Hamburg war. Und dachte: Schau doch mal beim Klaus Schmidt umme Ecke, auf ein Tässchen Kaffee. Diese Kaffees sind es nämlich, die es ausmachen. Allerdings nur, wenn sie auch schmecken. Da hast du jetzt aber Glück gehabt, Klaus: Der Kaffee war richtig gut!

Beim Krandienst Schulz brühte, nein zelebrierte der Barista, seines Zeichens eigentlich als Geschäftsführer tätig, den Kaffee für die Chronistin.
Mit Klaus Schmidt war ich für 10 Uhr verabredet, und, so meine Vorstellung: Gegen 12.00 h fährst du wieder los. Und so schnackten wir denn vor uns hin… Ich habe das eine oder andere Interessante über dieses grundsolide Hamburger Unternehmen erfahren, und dann bin ich wieder von dannen. Da war aber nichts mit 12.00 Uhr… Bis um 14.15 Uhr waren wir unterwegs, denn ich durfte neben dem ganzen Fuhrpark – immerhin 35 Krane – auch dieses gute Team kennenlernen. Geschäftsführer Klaus Schmidt sagt: „Wir haben 35 Krane, bis hin zum 700 Tonner, darunter 6 Mobilbaukrane und 5 LKW-Ladekrane. Plus 21 Sattelzugmaschinen.“
Schulz, also der Krandienst Schulz, wurde in den 70er Jahren von Helmut Schulz gegründet. Da es keinen Nachfolger gab, haben Günter Sichward und zwei weitere Partner das Unternehmen später übernommen. Mit allem Schnick und Schnack, meint: Damals waren es gerade einmal fünf Krane.
Heute sind in der Krandienst Schulz GmbH & Co.KG 60 Menschen beschäftigt, überwiegend sind es gewerbliche Mitarbeiter. Eine eigene und gute Werkstatt ist vorhanden, und, heutzutage fast schon Mangelware, erfahrene und zuverlässige Monteure. Dieses „erfahren + zuverlässig“ ist mir sehr aufgefallen, denn es zog sich wie ein roter Faden durch meinen Besuch: Freundlich, gelassen, engagiert.

Gut gefallen hat mir die Ruhe in der Dispo. Keine Hektik, auch wenn ein Kranfahrer vorne am Tresen stand, und Rückfragen hatte zu einer bestimmten Situation. Nein, die Jungs + Mädchen sind einfach gut organisiert: Die Tages-Dispo macht Hendrik, für die mittelfristigen Projekte ist Mario verantwortlich. Lars ist Leitung Disposition und Prokurist – eine solide Vertretungsregelung ist wichtig! – und er kann auch jeden der Kollegen vertreten. Hinzu kommt Dennis als „Vorausschau“; er zeichnet verantwortlich für die langfristig anstehenden Projekte. Und sie alle arbeiten eng mit Markus (1) zusammen, der sich nur um das Genehmigungswesen kümmert, und das bereits recht- und frühzeitig im Vorfeld.

Markus (2), einer der technischen Aussendienste, ist übrigens gerade mit einigen des Teams in Ehingen, denn es gibt eine Einweisung für den LTM 1650 – der ja eigentlich ein 700-Tonner ist 🙂

Demnächst wird bei Liebherr ein LTM 1650-8.1 abgeholt; derzeit ist das Team zur Schulung dort. War ganz witzig: Klaus Schmidt und Günter Sichward hatten dort im Umfeld zu tun, und haben dann spontan mit ihrem Team einen gemütlich-leckeren Abend verbracht.
Für ein Unternehmen ist es immer gut, wenn die Kundschaft breit gestreut ist, und keine großartigen Abhängigkeiten bestehen. Ist ja gerne mal der Fall, weil so bequem. Und wenn es dann ruckelt, wird es schwierig, 20 % oder gar mehr an Umsatzanteil aufzufangen, wenn dieser wegbricht. Hier sagen Klaus Schmidt und Günter Sichward klar: Das gibt es bei uns nicht.
Es gibt ein aussagekräftiges Controlling, und: 1x p.a. findet ein langes Strategiegespräch statt. Spätestens im Oktober sind die Zahlen bekannt, so dass man ggf. für das restliche Jahr noch (gegen-) steuern kann. Als Klaus Schmidt und ich oben im Barista-Room sassen – den Begriff hast du dir verdient, Klaus! – kam Günter Sichward herein, und wir diskutierten beide über die Bilanzen von einigen Marktbegleitern, denn die Marktbeobachtung über die Zahlenverläufe sind nicht uninteressant, um ggf Entwicklungen einschzuschätzen. Ich LIEBE es, Bilanzen zu interpretieren, und ich hatte im alleinigen Gesellschafter des Krandienstes Schulz einen würdigen Interpretationspartner.










Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus
Als wir über den Hof schlenderten, erzählte Klaus Schmidt, dass man noch einiges vorhabe. Ein neues größeres Gelände (20.000 m2) wurde gekauft, und 2023 wird mit dem Bau begonnen, so dass 2024 der Umzug erfolgen kann.
Dort wird dann auch der Sitz der Verwaltung sein. Das alte, heutige Gelände mit 8.000 m2 Fläche wird ebenfalls beibehalten, da man Platz benötigt. Eine selbständige Niederlassung in Stade gibt es auch noch, und einen Lager-Standort in der Nähe, als Abstellplatz, und als Zwischen-Lager-Möglichkeit für Kunden. Es tut sich also einiges bei den Schulzes in Hamburg 🙂

Ich möchte euch sehr gerne noch die eierlegende Wollmilchsau des Unternehmens vorstellen: Volker. Eigentlich Volker (1), denn Volker (2) stelle ich auch noch vor. Volker (1) war früher Banker, und, wer könnte es ihm verdenken: DAS wollte er auf keinen Fall bis zum Ende seines Berufslebens machen. Und so kam er eines Tages zum Krandienst Schulz, und seitdem kümmert er sich. Ich nenne solche Menschen auch „Stallwache“. So eine Position, mit dem richtigen Menschen besetzt, und als Chef hast du deutlich weniger Sorgen.
Volker (2) ist einer der technischen Außendienste, und als ich in sein Büro kam, tüftelte er gerade an einer Angebotserstellung. Spannend, sage ich euch! Mit einem speziellen Programm kann Volker (2) genau berechnen (und auch sehen), ob das so passt, wie er sich das mit dem Standplatz des Kranes vorgestellt hat. Er zeigte mir an einem Beispiel eines Hubs einer Dachgaube über einen Dachfirst, dieser erfolgte von der Straßenseite zur Hofinnenseite, wo dann der Standplatz des Kranes war, wie dieser aufgestellt wurde, was es zu beachten gab an Hindernissen. Für mich: Großes Kino, und sehr sehr interessant! Danke dafür, Volker.




Eigentlich sind drei technische Außendienste für den Krandienst Schulz unterwegs: Volker (2), Markus (2) und Ronny.



Fazit eines ungeplant langen Gesprächs: Ein solides Unternehmen, solide geführt, mit richtig guten Mitarbeitern, denen man – nämlich ich – es deutlich anmerkte, dass sie sich wohlfühlten, und gern dort arbeiten, wo sie arbeiten. So kann man solch großen Projekte wie die Standortausweitung around Hamburg auch gut wuppen! Vielleicht liegt es auch daran, dass das Team oft am Freitag miteinander grillt, und die Woche Revue passieren lässt. Und wer dann mittags da ist, der kriegt auch ein Würstchen ab *lach*
Ach ja, ich habe auch was abgekriegt, lieber Klaus: Ich zischte nämlich etwas zu flott bei Gelb über die Ampel. Es werden wohl 90 Euro und ein Punkt werden…
Alle Fotos: Silvia Rybka/Titelfoto: Jan. Einer jener Kollegen, die ich gerne „das Salz in der Suppe“ nenne.
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1 Kommentar zu „Wohl dem, der solch ein Team hat!“