Es gibt eine Zeit, da sollte eine Chronistin eines Schwerlast- und Kranblogs aus der rein fachlichen Blogger-Komfortzone auch mal in die böse Welt der Spritpreiserhöhungen eintauchen…
Gestern erzählt mir ein kleiner Spediteur, dass er sein Fahrzeug verkauft hat, und demnächst als angestellter Fahrer tätig ist. „Monatlich die höheren Treibstoffkosten aufzufangen, das kann ich mir nicht leisten“. Interessant in diesem Zusammenhang ist – meine Wahrnehmung – dass die großen Spediteure, vermutlich sehr bewußt, die kleinen Unternehmer in dieser Situation nicht unterstützen, sondern ausnutzen, dass diese vermeintlich nicht anders können.
Das ist sehr kurzfristiges Denken.
So etwas holt einen IMMER ein. Ihr kennt den Spruch meiner Großmutter
„Kind, billig kaufen ist teuer kaufen“.
Die Transportunternehmer sind jene, die in der Wahrnehmung von Politik und dem deutschen Michel leider unter dem Radar fliegen, deren Leistungen für die Gesellschaft, also für uns alle, nicht wahrgenommen werden. Und ergo diesem Personenkreis gar nicht klar ist, was es bedeutet, wenn Speditionsunternehmen sterben. Ich nenne das bewusst so, denn ein Transportunternehmen, das insolvent ist, ist tot. Auch für den deutschen Michel und seine Familie, mit allen Konsequenzen. Ein toter Transportunternehmer kann auch nicht wiederbelebt werden.
Tot ist tot
In dieser historisch besonderen Situation wird eine Branche, nämlich die „Schlüsseldienstleister“, gerade sehenden Auges, und dies ist scheinbar auch gewollt, vor die Wand gefahren. Weil: Weniger LKW sind ja auch weniger CO2-Ausstoß, und ergo politisch von den Grünen gewollt. Dass auch diese grünen Menschen und ihre Familien darunter zu leiden haben werden, wenn die Regale leer sind, und keine Medikamente mehr zur Verfügung stehen, haben diese Personen vermutlich nicht auf dem Schirm.
Es geht hier und heute nicht um das Klima und eine Energie-Ablass-Steuer,
sondern um das Überleben einer Republik, das nicht mehr gesichert ist,
wenn die Transportunternehmer nicht mehr da sind.
Es ist an der Zeit, für die Transportbranche, wie zuvor unter Corona-Bedingungen für die Gastronomie und viele andere Branchen, Sonderregelungen zu schaffen, damit Deutschland in Zukunft weiterhin mit allem versorgt wird. Hier ist die Politik gefragt!
´Runter mit dem Spritpreis für die Transportbranche!
War ich jetzt deutlich? Ja. Darf ich das? Selbstverständlich. Ich bin nicht nur Steuerzahlerin, und auch ich muss beruflich von A nach B kommen. Der Weg zur Arbeit und zum Kunden muss weiterhin bezahlbar sein. So, wie bei vielen tausend anderen Arbeitnehmern auch. Inzwischen gibt es Arbeitnehmer, die gekündigt haben, weil sie sich den Weg zur Arbeitsstätte nicht mehr leisten können. Die ÖPNV-Betreiber stöhnen ebenfalls ob der Treibstoffpreise, und auch dort stehen ordentliche Preiserhöhungen an.
Kriegt unsere Politik die Kurve? Was meint ihr?
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